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Wie alles begann

Als es mich jobbedingt in den frühen 90 ern für zwei Jahre nach Portugal verschlug, wurde mir sehr schnell bewusst, dass in mir mindestens zur Hälfte ein Südeuropäer schlummert. Je älter ich wurde, umso stärker wurde der Wunsch dieser Hälfte ein eigenes Zuhause zu bekommen. 

 

Anfänglich lag Portugal, meiner Sprachkenntnisse wegen, gedanklich noch am nächsten. Im Norden war es mir aber immer zu kalt und der Atlantik einfach zu wenig einladend. Die Region Lissabon und die Algarve schlichtweg  zu überlaufen und viel zu teuer - Portugal war als Altersruhesitz gestrichen.

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Von Spanien nahm ich schnell wieder Abstand. Die schönen Küstenabschnitte überall verbaut, an der Küste sowieso zu teuer und Mallorca unbezahlbar. 

Eines Tages kam mir eine Doku über Sizilien in den Sinn, die ich vor längerem gesehen hatte. Viele junge Sizilianer verlassen wegen Arbeitsmangels die Insel und die alten Dörfer sterben aus – Immobilien in guter Lage angeblich sehr günstig zu haben. Also auf nach Sizilien.

Zwei Sommerurlaube 2015 und 2016 an Ost- und Südostküste zeigten mir die Schönheit der Insel, die Idee wurde konkreter,

 

Aber das richtige Domizil lies noch auf sich warten.

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Im Mai 2017 fiel mein Auge im italienischen online Immo Markt auf folgendes Foto mit einem Preis darunter für den man gerade mal einen gebrauchten VW Polo hätte kaufen können.

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Das Haus liegt an der Südküste, Provinz Agrigento in einer Hafenstadt Namens Sciacca (gesprochen Schacka), hatte noch nie was von ihr gehört, obwohl sie mit 40.000 Einwohnern eine der größten Städte Siziliens ist. Ich hatte frühzeitig Kontakt zu einem deutschen Makler in Palermo aufgenommen. Thomas Grüssner (casainsicilia.de) hat selbst viele schöne Objekte im Angebot, verspricht aber auch Hilfe beim Kauf des selbst ausgeguckten Traumhäuschens. Thomas vereinbarte für mich den Termin mit dem italienischen Makler, ich bin spontan hin geflogen und habe das Haus angesehen – es war Liebe auf den ersten Blick. 

Ich hatte mich zwei Tage in einem Hotel in der Altstadt eingemietet und nahm die Gelegenheit wahr, um einen ersten Eindruck von Sciacca zu bekommen. Sehr interessante Stadt, mit großer  Altstadt und mittendrin ein historisches Zentrum, vergleichbar einem arabischen Viertel, an dessen oberen Rand das Haus im Stadtteil San Michele gelegen ist.

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Ich erlebte eine größere, typisch italienische Kleinstadt, mit jenem morbiden Charme, den viele nicht mögen, der auf andere wiederum eine magische Anziehungskraft ausübt. Diese etwas bröckelnden, vernachlässigt wirkenden uralten Fassaden hinter denen, erst bei abendlicher Beleuchtung, herrlich hohe, gepflegte Räume mit Stuckverzierungen und schönen Gemälden zum Vorschein kommen.

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Ich habe die Villa Venezia im Google Maps als offiziellen Ort eintragen lassen. Ihr könnt beim Navigieren als START, oder ZIEL  einfach "Villa Venezia, Sciacca" eingeben. Google Maps weiß dann sofort bescheid 

In Sciacca fällt es schwer, touristische Einflüsse wahr zu nehmen. Um mich herum ganz normales italienisches Alltagsleben, so wie Mutti und Vati es erlebten, als sie in den 60ern mit dem alten Käfer das erste Mal über die Alpen ruckelten. Keine Touristenströme, keine Ausflugsrestaurants mit ausländischen Speisekarten, Keine Hotelklötze. Alles uritalienisch, gemütliche Gassen, geschäftiges Treiben. Das alles gepaart mit dem Flair einer südlichen Hafenstadt, der Idee eines Lebens am Meer, umgeben von herrlichen Stränden und uralter Kultur. Ich hatte meine Bestimmung gefunden...

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